Historisch interessante Häuser
in Fallersleben

- ehemaliges Waschhaus -

Schloßplatz 5

erstellt 1500

Nutzung als Waschhaus des Schlosskomplexes

heute Sitz des Heimat- und Verkehrsverein Fallersleben e.V. http://www.hvvfallersleben.de,

der unterschiedliche Veranstaltungen in Fallersleben anbietet.

Unter dem Sichtfenster: Das Original Schlossfundament

Baugeschichtliche Erläuterungen zum früheren Waschhaus des Fallersleber Schlosskomplexes

Anfang 1990 entdeckte man im Landesarchiv in Hannover Baupläne vom „Amtshof Fallersleben“, die zwischen 1750 und 1760 vom Baubeamten Bonn der Fallersleber Domänenverwaltung erstellt wurden. Das 1519 während der Hildesheimer Stiftsfehde zerstörte Schloss Fallersleben ließ Herzog Franz von Gifhorn ab 1520 wieder aufbauen. Durch seinen Tod 1549 erhielt es Herzogin Clara als Witwensitz. Clara siedelte mit ihrem Hofstaat vom Schloss Gifhorn ins Schloss Fallersleben über.

Bis zu ihrem Tod 1576 fanden mehrfach Umbauten und Erweiterungen statt. Dazu gehörte auch die Errichtung eines umgebenden 12 m breiten und 5 m tiefen Wassergrabens sowie in nahem Umkreis gebauter Ställe, Scheunen, Amtsgebäude, Brauhaus, Brennerei und Wohnraum für Bedienstete. 1660 wurde das Schloss Amtssitz des Amtes Fallersleben. Die Zeit nach dem 30jährigem Krieg brachte Veränderungen wie die Verlegung des Hauptzuganges vom Hof an die Westseite (1787) und Beginn der Zuschüttung der Wassergräben. Nach dem Jahr 1800 brannte der Ostflügel des Schlosses ab.

Danach setzten umfangreiche Abriss- und Umbaumaßnahmen ein. Waschküche, Speisekammer und eine Kammer (Erdgeschoss über dem heutigen Historischem Sichtfenster) wurden abgerissen. Die Gesinde-Stube und die Küche (Bereich des heutigen Heimathauses) wurde neues Waschhaus. Wie in der Ostansicht zu sehen ist, bestand der Ostflügel unten als Massivbau mit einem darüber liegenden Fachwerkgeschoss mit einem ausgebauten hohem Dachgeschoss. Nach den Abriss- und Umbauarbeiten blieb an der Ostseite nur das als Waschhaus hergerichtete heutige Heimathaus mit einem Walmdach erhalten.

Das 1849 als Forsthaus errichtete heutige Jugendzentrum neben dem Heimathaus wurde in den nicht mehr benötigten Wassergraben gebaut, um die aufwendigen Ausschachtungsarbeiten für den Keller zu vermeiden. Nachdem 2003 umfangreiche archäologische Untersuchungen über den gesamten Schlosshof stattfanden, wurde danach der südliche Wassergraben wieder freigelegt und mit einer Metallbrücke versehen. 2006/2007 wurde aus Spendengeldern das Historische Sichtfenster errichtet, was interessierten Besuchern die Baugeschichte des Schlosses in besonderer Weise dokumentiert.